Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung
Schrill, schrill, Overkill
Vikki ist Künstlerin, eine Kunstfigur des Münchner Nachtlebens und steht normalerweise nicht vor 12 auf. Wer sie vor dieser Zeit stört, spielt mit seinem Leben. Als ihr Freund Wolf sie trotzdem vormittags anruft um ihr zu sagen, dass der Toni aus Stadelheim ausgebrochen ist, ist guter Rat teuer. Soll sie untertauchen oder sich einen Verbündeten suchen? Denn in all den Jahren im Knast hat Toni nicht nur sie, sondern auch Clanchef Achmet bedroht. Doch noch bevor sie sich zusammen eine Strategie überlegen können, passiert etwas Unvorhergesehenes und Vikki muss in ihre alte Heimat Übertreibling in den Bayrischen Wald fliehen, aus der sie vor Jahren als junger Mann abgehauen ist …
„Zurück nach Übertreibling“ ist der Auftakt einer Krimireihe der transsexuellen Künstlerin Gloria Gray. Man merkt von der ersten Zeile an, dass Vikki Glorias Alter Ego ist – sehr extrovertiert, schräg und immer ein bisschen drüber. Bussi hier, Bussi da, stets top gestylt und die neuesten Outfits auf Instagram, kennt sie in der Szene jeden und jeder kennt sie. So kann sie sich auch auf ihren besten Kumpel Wolf und seine Rockergang verlassen, die sie vor Toni schützen wollen und nach Übertreibling begleiten.
Die Grundidee des Krimis und der Fall an sich haben mir gut gefallen, auch das Genderthema ist toll in die Handlung integriert, aber der zu aus- / abschweifende Erzählstil war leider nicht meins. Stellenweise hatte ich das Gefühl, eine Bühnenshow zu verfolgen, wenn die Autorin vom Hundertsten ins Tausendste kommt und die Handlung zum Ende hin immer weitschweifiger und verdrehter wurde. Auch die z.T. etwas vulgäre Sprache war mir zu viel, obwohl sie irgendwie zu den handelnden Personen passt.
Fazit: Ein überdrehter Provinzkrimi mit Show-Effekten, der für mich etwas zu drüber war.
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