Mittwoch, 11. Januar 2023

Der Salon: Ein hoffnungsvoller Aufbruch.


 

 

ISBN : 9783785728109
Taschenbuch : 512 Seiten
Verlag : Lübbe
Erscheinungsdatum : 25.11.2022
Genre : Roman
 

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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.

 

Sprung ins kalte Wasser 


Julia Fischer hat mich in Ihrem Roman mitgenommen in eine Zeit großer Veränderungen, insbesondere für junge Frauen. So auch für mich.

 

Zum einen ist es die Geschichte von Marlene Landmann, genannt Leni, die aus der kleinen Welt ihrer Kindheit, einem kleinen Dorf, dem alten „Frisörladen“ ihrer Mutter und deren ewigen Bedenken entflieht. Im berühmten Salon Keller am Hofgarten in München erfüllt sie sich ihren Lebenstraum. Zum anderen ist es die Geschichte ihrer Schwägerin Charlotte, die eine der begehrten Anstellungen im Modehaus Bogner in München erhält. Viel Mut, Energie und starker Wille steckt in diesem „Sprung ins kalte Wasser“ und dem Wusch der beiden Frauen, etwas ganz Großes zu schaffen.

 

Es ist die Zeit der Swinging Sixties. Eingeführt wird ein leichtfüßiger Gruppentanz: Letkiss. Und wie der Name schon sagt, ist der Kuss nach jeder Tanzrunde ein muss. Schnelle, flüchtige Bekanntschaften haben oftmals verheerende Folgen. Verhütung ist für viele ein Fremdwort. Die „Pille“ wird gerade erst auf dem deutschen Mark eingeführt, aber nur den verheirateten Frauen verschrieben.

 

Als ledige Frau mit Kind gibt es so gut wie keine Anstellung. Es sei denn, man hat Beziehungen, wie Charlotte, und die Familie übernimmt einen Großteil der Aufgaben. So wird es im Mehrgenerationenhaus gehandhabt. Hier leben Käthe, Lenis Mutter, die gleichzeitig Charlottes Schwiegermutter ist, die „Mädels“, sowie Charlottes kleiner Sohn Hans-Peter, genannt Peter, zusammen. Das Haus ist ihre Zuflucht, gerade in Zeiten, wo man die gegenseitige Hilfe und Unterstützung am Nötigsten hat.

 

Julia Fischer lässt keinen Stillstand zu und hält den Spannungsbogen bis zum Schluss. Ich konnte den Roman gar nicht mehr weglegen und habe sogar einmal bis früh um 5.00 Uhr durchgelesen. Es sind die rasanten Änderungen im Lebensumfeld der Protagonistinnen, ihr mutiges Einschreiten für Andere, ihre spannenden Reisen, aber auch der alltägliche Beziehungsstress, an dem sie uns teilhaben lässt.

Am Ende des Romans fügt sich alles zum … Ich will nicht zu viel verraten. Sie sollen das gleiche Lesevergnügen haben, wie ich.

Nur so viel noch: Leider wird es wohl keinen dritten Band geben, was ich sehr bedauere.

 

Renate Singer, Gastleserin bei „nichtohnebuch“

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