ISBN : 9783740816766
Waffe oder nicht Waffe, das ist hier die Frage
„Ich glaub, auf mich is g`schossen worden.“ (S. 145) Mitzi ist gerade auf einer romantischen Donaukreuzfahrt, als plötzlich etwas ihr Ohr streift. Dabei wollte sie eigentlich endlich mal abschalten, ein paar schöne Tage mit ihrem Freund Rudolfo verbringen und nicht an Verbrechen oder ihre traumatischen Kindheitserinnerungen denken. Doch Rudolfo, der auf dem Schiff nur Klavierspielen sollte, muss in der Küche aushelfen und hat kaum Zeit für sie. Und dann stolpert sie ausversehen in eine fremde Kabine und sieht eine Waffe – oder doch nicht? „Möglicherweise waren Mitzis Sinne nach all ihren früheren Erlebnissen zu sehr auf Alarm eingestellt. Sie meinte, bei Rauch stets ein gefährliches Feuer zu sehen, wo einfach bloß gegrillt wurde.“ (S. 96)
Man muss die Mitzi einfach lieben. Eine herzensgute junge Frau, die in ihrem Leben schon viel durchgemacht und eine Schwäche für gutes Essen, Cafébesuche und Bücher hat. Leider wittert sie überall Mord und Totschlag und wendet sich dann an ihre beste Freundin Agnes Kirschnagel, ihres Zeichens Kriminalinspektorin. Aber diesmal will sie Agnes nicht stören, da die selbst einen sehr kniffeligen Fall zu lösen hat. Eine „Uhrenbande“ hat schon vier Juweliere überfallen und immer nur hochpreisige Uhren mitgehen lassen. Bei ihrem letzten Überfall muss irgendwas schiefgegangen sein, denn einer von ihnen wurde angeschossen – allerdings nicht vom Juwelier.
Die Mitzi kann einem schon leidtun. Ihren Spitznamen „Mördermitzi“ wird sie wohl nie mehr los. Wobei es inzwischen eher an ihrem guten Näschen liegt, weil sie den Mördern und Verbrechern oft eher auf die Schliche kommt als die Polizei.
Isabella Archan hat ihrer Mitzi wieder einen spannenden Fall auf den Leib geschrieben und auch nicht mit Dramatik gegeizt. Mitzi gerät ins Visier des Mörders und in Lebensgefahr. Ich habe bis zum Ende mitgerätselt und mitgefiebert, konnte den Täter aber leider nicht allein ermitteln.
Auch der Humor und die Kulinarik kommen nicht zu kurz und das Setting macht Lust auf eine Donau-Kreuzfahrt – aber bitte ohne Leiche und Verbrecher!
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