Hasi und Patno lesen "Der letzte Sesellift"

Hasi ist ein großer John Irving- Fan und hat  viele seiner Romane gelesen. Patno hat sich vor einigen Jahren mit der „Witwe für ein Jahr“ versucht. Aber irgendwie wollte der Funken nicht überspringen. 

Bei einer Online-Programmvorstellung des Diogenes Verlages schwärmte Susanne Bühler von dem neuen Irving „Der letzte Sessellift“. Unsere Neugier war geweckt und so zog das 1080 Seiten schwere Buch bei uns ein. 

An diesem Wochenende sind wir mit dem Roman gestartet. Es wird viel diskutiert. Hier ein kleiner Einblick: 

Patno: Moin, der Irving ist echt schräg. 🙈 Das wird interessant. Ich sag nur Windelträger.

Hasi: Moin, ich hab ehrlich gesagt nur 60 Seiten geschafft, diesmal ist es selbst mir zu wirr 🙈. Bei den Windeln bin ich noch gar nicht. 

Patno: Oh, das will was heißen. 🤣
Der Schreibstil ist speziell. Manchmal urkomisch und bizarr, sodass ich herzhaft lachen muss, obwohl es eigentlich gar nicht zum Lachen ist. Dann plötzlich wieder hochdramatisch. 
Hasi, geht es eigentlich in allen Büchern so viel um den "Penis" und Sex? Jetzt verstehe ich, warum du Irving so magst. 🤣🤣🤣

Hasi: In dieser Ecke ordnest Du mich also ein 🤔.

Patno: Ne, aber ich wundere mich, wie sehr dieses Thema den Roman beherrscht. 

Hasi: Es geht immer um Sex, es geht immer um Familie und darum, ein Elternteil zu finden. Manchmal auch beide. Und es sind glaube ich auch immer sehr starke Frauen. Ach ja, und ums Ringen geht es. Und die Uni Exeter kommt ja auch wieder vor.

Patno: Stimmt ums Ringen und um Adams erste sexuelle Erfahrungen. Ich lache mich schlapp, was der für Mädels anschleppt und was dann alles Komisches passiert.

Hasi: Das fand ich übrigens auch genial, vor allem, wie seine Cousine die Frauen dann beschreibt. 

Patno: Irving schreibt kuriose Dinge und arbeitet mit skurrilen Charakteren. Interessant finde ich, dass er zwischendurch tatsächliche Fakten in die Handlung einbaut und aus Büchern zitiert. Aber ehrlich, in dem Buch gibt es echt nichts, was es nicht gibt.

Hasi: Ja, aber das wird mir dann zum Teil auch zu viel. Muss man jedes Klischee bedienen?

Patno: Meine Gefühle fahren beim Lesen des Romans Achterbahn. Ich weiß nicht, ob ich ihn jetzt gut oder schlecht finde. Manchmal möchte das Buch zuklappen und in die Ecke stellen und dann ist da plötzlich wieder so eine Magie zwischen den Zeilen, die mich weiter lesen lässt. Ähnlich ging es mir damals mit dem Roman „Ein wenig Leben“.

Hasi: Inzwischen bin ich auch deutlich vorangekommen. Aber ich gebe Dir recht. Manchmal plätschert die Handlung so vor sich hin und man fragt sich schon, was das soll, dann überrascht er uns mit irgendetwas. Aber mir fehlt der rote Faden und ich hoffe, dass er irgendwann seinen Vater sucht und findet.

Patno: Echt. Du bist doch so ein Riesenfan von ihm? 

Hasi: Aber ich muss in der richtigen Stimmung sein, das fällt mir diesmal schwer, weil ich im Hinterkopf habe, dass es 1080 Seiten sind. Blockade im Kopf ...
 
Patno: Puh, das ist lesetechnisch eine Herausforderung. Ich finde einige Stellen grenzwertig. Immerhin weiß ich jetzt, was Schenkelsex und Mammalverkehr ist. 🙄 

Hasi: Na mal ehrlich, da gehört doch ein P18 Sticker drauf 🙈.
Vor allem hat man nicht das Gefühl, dass die Handlung auf irgendwas hinläuft.

Patno: Durchhalten Hasi, wir schaffen das! Die Hälfte haben wir bereits gelesen. Die andere wird ein Klacks für uns, oder? 

Hasi: Naja, ein Klacks vielleicht nicht, aber das Ende ist in Sicht.