Sonntag, 27. Juli 2025

Shinwa - Stimmen der Nelbelwälder


Buchdetails: 

Erscheinungsdatum: 01.04.2025

Herausgeber: Knaur HC

Buchlänge: 400 Seiten 

ISBN: 9783426562086

Genre: Roman/ Historischer Roman / Buch 1 von 2 







„In feinen Perlen rann das Blut die schlanke, schimmernde Klinge herab und tropfte in die dunkle Leere des Raumes. Im Fallen schienen die Tropfen noch ein letztes Mal zu funkeln, bevor sie auf den blanken Granit trafen.“ Auszug aus dem Roman


Mit diesen Worten beginnt der Roman. Ein gelungener Start, ein erster Spannungsmoment, der meine Neugier weckt. 

Gedanklich geht es nach Japan, um 1780. In einem kleinen Dorf lebt die Bauerntochter Aoi, die heimlich schreiben lernt und davon träumt, Geschichtenerzählerin zu werden.  

Doch dann bricht der Vulkan Asama aus und vernichtet die gesamte Erde. Eine große Hungersnot bricht aus und korrupte Beamte verschlimmern die Situation für die Bauern. Aoi verlässt ihr Dorf, nachdem sie fast ihre gesamte Familie verloren hat und schließt sich einer Menschengruppe an, die für eine bessere Zukunft kämpfen.

Als sich ihnen die abtrünnige Samurai Himari anschließt, schöpfen die Menschen neue Hoffnung. Eine große Mission bahnt sich an. Zwischen Aoi und Himari entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die das Leben der beiden verändert. 


Die Geschichte ist von einer mystischen Aura umgeben, die mich sofort in ihren Bann zieht. Während des Lesens fühle ich mich nach Japan in die damalige Zeit versetzt. 

Christian Gerhard schreibt lebendig und mit eindrucksvollen Bildern. So sehe ich das Land, die Menschen, ihre Gegenstände und Kleidung deutlich vor meinem inneren Auge. 

Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet. Aoi und Himari sind tolle Frauen. Ich bin dicht an ihnen dran, leide und fühle mit ihnen. 

Die Kapitel werden wechselseitig aus den Perspektiven der verschiedenen Akteure erzählt. 

Besonders gelungen finde ich die Thematisierung der weiblichen Samurais. Die Beschreibungen der Ausbildung der sogenannten „Onna-mushas“ oder Onna-bugeishas“ in der Kriegskunst sind ebenso faszinierend wie historisch interessant. 

Achtung, im Roman werden Kampfszenen zum Teil brutal und ausführlich beschrieben. Zartbesaitete Leser sollten dies beachten, bevor sie zur Lektüre greifen. 

Die Spannung ist durchweg hoch und entlädt sich in einem dramatischen und emotionalen Showdown, der zu Tränen rührt. 

Nun freue mich auf den zweiten Band mit dem Titel „Echo der Worte“.


Wer Lust auf eine packende Zeitreise ins alte Japan hat, liegt mit diesem Zweiteile richtig.  


Ein Lese-Highlight  mit starken Charakter und einer imposanten Kulisse! 


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