Samstag, 27. September 2025

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste

 




ISBN : 9783499016400
Taschenbuch 400 Seiten
Erscheinungsdatum : 16.09.2025
Genre : Krimi
 
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG) 
 
 
 
 

Eine Pyjamaparty aus der Hölle

 

Wir sitzen in einem gruseligen Anwesen mit einer Leiche fest. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du das alles arrangiert hast. Es ist doch genau wie in einem deiner Spiele. Ein Ausbruchraum.“ (S. 103)

Rosemary (Mimi) hat schon keine Lust auf die Party bei Jane Ireland gehabt, aber die Gastgeberin hat sie erpresst, sonst ihr dunkelstes Geheimnis zu offenbaren. Jetzt ist Jane tot und der Täter lässt es so aussehen, als sei es Mimi gewesen. Zum Glück hat sie ihre Enkelin Addie überzeugen können, sie zu begleiten. Die weiß zwar nichts von Mimis Geheimnis und sie hatten in letzter Zeit wegen Addies keine besonders gute Beziehung, aber natürlich will sie ihr trotzdem helfen, den wirklich Täter zu finden. Addie setzt dabei auf Strategien, die sie beim Entwickeln ihres erfolgreichen Multiplayer-Krimi-Onlinespiel genutzt hat.

 

„Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste“ ist ein typischer Whodunit, der mit einem außergewöhnlichen Setting punktet. Schauplatz ist eine Villa mit Zugbrücke und Wassergraben im Tudor Stil auf dem knapp 10 km2 großen, autofreien Mackinac Island in Michigan, während ein Schneesturm tobt, der Strom ausfällt und sie von der Außenwelt abgeschnitten sind.

 

Neben Mimi hatte Jane noch 6 weitere Gäste gezwungen, zur Party zu erscheinen, um ihre Geheimnisse zu waren. Doch nachdem Jane umgebracht wurde, ist Mimi und Addie klar, dass Jane sie weder eingeladen, noch erpresst hat. Das muss einer der anderen Gäste gewesen sein!

 

Ich fand den Krimi recht spannend und unterhaltsam. Sobald sie von der Außenwelt abgeschnitten sind, wird er zum Kammerspiel.

Mimi ist 77 und lebt nach dem Tod ihres Mannes vor über 20 Jahren zurückgezogen. Sie liebt Kreuzworträtsel und ihren täglichen Gibson. Außerdem hat sie eine natürliche Art, die Menschen zum Reden zu bringen. Weil sie Addies Ex Brian nicht mochte, hatten sie in den letzten Jahren kaum Kontakt. Addie ist wegen Brian nebenberuflich Spieleentwicklerin geworden. Vor einem halben Jahr hat er sie verlassen, ohne sie für ihre Arbeit am gemeinsamen Spiel zu entlohnen oder an der Firma zu beteiligen. Seitdem überlegt sie, ob sie einen Anwalt beauftragen soll, ihren Anteil einzufordern. Diese Überlegungen und die Streitereien mit Mimi wegen Brian und dem Spiel überlagern die Ermittlungen leider etwas. Zudem geht Addie immer wieder sehr detailliert auf Parallelen zwischen ihrem Spiel und den Morden ein (es bleibt nicht nur bei Janes Tod), die für Entwickler und Gamer sicher interessant sind, mir aber etwas zu ausführlich waren.

 

Man kann den ganzen Krimi über wunderbar miträtseln, auch wenn es natürlich etwas unwahrscheinlich ist, dass sich die anderen Partygäste und das Personal so einfach von Mimi und Addie ausfragen lassen. Etwas plötzlich und nicht ganz nachvollziehbar war für mich dann aber leider die Auflösung.

 

Mein Fazit: Ein solider Whodunit-Krimi mit interessanten Protagonisten, tollem Setting und etwas Luft nach oben. 3,5 von 5 Sternen.


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