Sonntag, 21. September 2025

Hasi und Patno im Museum - Morden Mumien wirklich mittwochs nie?!

Es sollte Pollys (Dr. Appolonia Obermoser) großer Tag werden. Endlich wird die von ihr kuratierte Ausstellung mit dem Sarkophag der geheimnisvollen Seschepset eröffnet. Doch als während der Pressekonferenz ein Museumsmitarbeiter von einem Scheinwerfer erschlagen wird, überschlagen sie die Ereignisse. 

Der Fluch einer Mumie? Polly ist überzeugt: Die Mumie war´s nicht! Auf keinen Fall! Weil der ausgestellte Sarkophag nämlich leer ist! Nur glaubt ihr bald niemand mehr und auch ihre eigene Überzeugung kommt ins Wanken.

Hasi: Kannst Du Dich erinnern, ob und wann Du mal eine Mumie im Museum gesehen hast, Patno? Ich bin mir ziemlich sicher, vor Jahren (ok, Jahrzehnten) eine in einem Museum in Berlin gesehen zu haben. Angst hatte ich damals eigentlich keine, tot war sie ja schon, aber nach Tatjanas Buch sieht das anders aus ...

Patno: Ich kann mich nicht erinnern, je eine Mumie gesehen zu haben. Du hast jetzt nach Tatjanas Buch Angst vor Mumien? Ernsthaft? Hasi, ich mach mir Sorgen. Heute ist außerdem nicht Mittwoch. Du solltest vielleicht doch nicht mehr solche aufregenden und blutrünstigen Krimis lesen. 

Hasi: Angst ist vielleicht zu viel gesagt - aber Respekt. Und ein bisschen gruselig ist die Vorstellung schon, dass da die Reste von Jemandem in einem Sarkophag liegen. Irgendwie habe ich jetzt die Bilder von "Körperwelten" im Kopf. Schnell an was anderes denken! An Polly zum Beispiel. Die tat mir echt leid. Erst macht der Museumsdirektor eine erotische Multimedia-Performance aus ihrem Konzept und dann geht ihr Daphne, die überdrehte High-Society-Tochter der Museumsbesitzerin, mit ihren düsteren Voraussagen auf die Nerven. Dafür ist Polly erstaunlich ruhig geblieben, ich wäre längst explodiert.  

Patno: Ich finde Polly ziemlich taff, eine starke Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Ich gebe zu, dass mich Daphne am Anfang auch ziemlich genervt hat, aber wenn man sie länger kennt, ist sie gar nicht mehr so unsympathisch. Aber dafür ging mir dieser weichgespülte Timothee mit dem „Frauen-zu-mir-Blick“ gehörig auf den Zeiger. Stell dir mal vor jemand würde zu dir sagen: „Bist du glücklich, mein Täubchen?” Du würdest dich doch bestimmt fragen, was der genommen hat, oder? Das ist doch kein Mann für Polly, oder. Lass uns bitte mal über Tajanas Wortkreationen- und Satzkreationen reden. Ich habe mich stellenweise gekringelt vor Lachen. Da muss man erstmal drauf kommen. 

Hasi: Oh ja, Timothee hält sich für Gottes Geschenk an die Weiblichkeit, dem alle zu Füßen liegen und an den Lippen hängen müssen. Aber er kann Champagnerflaschen ohne Verluste öffnen - das ist ja auch was wert. Mich würde mal interessieren, wer da Tatjanas Vorbild war ...
Mit ihrem speziellem Humor hast Du natürlich Recht. Sie bringt einen ja schon mit den Kapitelüberschrifen zum Lachen: "Alle sagen immer, sie wollen Abenteuer und Aufregung – hautnah den Prickel des Lebens spüren. Aber wenn's dann soweit ist, wünscht man sich nichts inniger, als daheim im Schaukelstuhl zu sitzen und Luftpolsterfolie zu drücken. Vielleicht noch eine Tasse heiße Schokolade dazu. Fertig. Glücklich." (S. 137)

Patno: Die Überschriften sind teilweise ganze Absätze. Aber die Krimihandlung ist trotzdem spannend. Sag mal, hattest du den Täter im Visier und vor allem hast du sein Motiv erahnen können? Ich muss zugeben, dass ich zwar den Täter schon in meinen Überlegungen eingebaut hatte, aber auf das Motiv bin ich nicht gekommen. 

Hasi: Nein, ich bin komplett im Dunkeln getappt. Ehrlich gesagt habe ich zwischendurch sogar vermutet, dass Polly irgendwann aufwacht und alles nur ein Alptraum war. Das wurde ja immer verrückter. Aus mir wird definitiv keine Ermittlerin mehr. Aber das macht einen guten Krimi ja auch aus, dass man am Ende überrascht wird, finde ich. 


Ein mumienfantastisches Krimivergnügen mit Lachmuskelattacken und Geister-Grinsen. Aber Vorsicht: nur mittwochs gefahrlos zu konsumieren! 

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