Spannung trifft Dolce Vita
„Hier sollte man eigentlich das Leben genießen und nicht in einer Kirche getötet werden.“ (S. 84)
Paul Zeitler, ehemaliger Hauptkommissar aus München, ist zur Beerdigung seiner Vermieterin Sofia unterwegs, als in der Kirche von Bardolino ein grausiger Fund gemacht wird: Ein junger Mann wurde im Weihwasserbecken ertränkt, in seinem Mund stecken Seiten eines Gesangbuchs. Schnell stellt sich die Frage: Hat dieser Mord einen religiösen Hintergrund?
Commissario Lanza vermutet eher ein berufliches Motiv. Marcello, der Tote hatte ein Patent auf eine neuartige Wasserfilterfolie, mit der der Gardasee gereinigt und gleichzeitig mineralisiert werden kann. Gemeinsam mit zwei Geschäftspartnern hatte er ein Start-up gegründet. Lanza entdeckt bei seinen Ermittlungen, dass Marcello seinen Partnern gegenüber nicht ganz ehrlich war. Außerdem hatte er sich dem Marktführer angelegt.
Zeitler ist unsicher, wie es nach dem Tod seiner Vermieterin mit dem Café weitergeht. In die Ermittlungen mischt er sich kaum ein, allerdings stößt er zufällig auf entscheidende Hinweise und Indizien. Dafür findet er endlich eine Aushilfe, den deutschen Studenten Emil. Der ist ein Gästemagnet, flirtet gern und verkauft zu fast jedem Kaffee auch eine süße Kleinigkeit. Wenn es nach ihm ginge, würde er das MONACO komplett umkrempeln, das Angebot erweitern und die Öffnungszeiten ausdehnen. Mal sehen, wie lange Zeitler ihn noch bremsen kann und will.
Commissario Lanza konzentriert sich ganz auf den Fall. Dass Marcello nicht nur berufliche, sondern auch private Geheimnisse und sein Produkt Neider hervorgerufen hat, wird schnell deutlich. Aber was wollte er nachts in der Kirche? War er dort verabredet oder wurde er überrascht? Der aufgebrochene Opferstock liefert weitere Rätsel.
Auch der 3. Band der Reihe überzeugt mit spannenden Wendungen bis zur letzten Seite und bringt zugleich den unverwechselbaren Charme und das Lebensgefühl des Gardasees zum Ausdruck. Ein Krimi, der Mord und Dolce Vita auf gekonnte Weise verbindet.
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