"June war der Geist des Avalon, das Süßwasser sein wundervoll pochendes Herz. Aber wenn sie fehlte – dann war das Avalon ein riesiges, hässliches Tier, und das Süßwasser verlieh den Gedanken mehr Macht, als June allein es je gekonnt hätte." (S. 361 /362)
Im Januar 1942, kurz nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor, erfährt June Hudson, die Leiterin des Grandhotel Avalon, dass das Hotel beschlagnahmt wird. Fortan werden dort Deutsche, Japaner und Italiener interniert, bis sich Möglichkeiten zum Austausch gegen amerikanische Kriegsgefangene ergeben. Das abgelegene Avalon in den Appalachen scheint dafür ideal. Noch bevor die ersten „Gäste“ eintreffen, rücken FBI und CIA an: Das Hotel wird verwanzt, das Personal überprüft, hohe Zäune werden errichtet.
Trotz aller Beschränkungen versuchen June und ihre Angestellten, den Betrieb aufrechtzuerhalten, als handle es sich um ganz normale Gäste, nicht um Feinde. Doch je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird das. Denn das Avalon ist eng mit den darunterliegenden Süßwasserquellen verbunden, die als Heilwasser gelten. Dieses Wasser scheint beinahe magisch: Es nimmt die dunklen Stimmungen der Menschen auf. Um die Balance zu halten, muss June sich regelmäßig mit der Quelle verbinden und das Negative in Positives verwandeln. Ihr Beruf ist längst zu einer Berufung geworden — doch wie lange kann sie diese Last noch tragen?






