Freitag, 15. Februar 2019
Patno und Hasi lesen "Die Fliedertochter" - Gänsehaut
Hasi: Wir haben schon viele Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus gelesen, trotzdem erschüttern mich diese Geschichten immer wieder. Die sogenannten Herrenmenschen herrschen nicht nur durch brutale Gewalt und Euthanasie, Teresa Simon erzählt auch von der Zwangssterilisation einer jungen Frau – da ist mir fast das Buch aus der Hand gefallen. Wie kann man nur so grausam sein. Ich werde die Gänsehaut gar nicht mehr los.
Patno: Deine Gänsehaut kann ich gut nachempfinden. Unvorstellbar, wie normale Menschen zu mordenden Monstern wurden, weil andere Menschen nicht ihren Idealvorstellungen entsprachen. Schlimme Zeit.
Hasi, weißt Du, was ich interessant finde? Ich mag doch die Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach. Ich wusste auch, dass sein Großvater ein gefürchteter Nazi war, auf den er nicht angesprochen werden möchte. Aber dass ich Baldur von Schirach in der Fliedertochter begegne, hatte ich nicht erwartet. Und dann wird er plötzlich für Luzie zum Retter.
Das Besondere an Teresa Simons Romanen ist für mich, dass sie historische Fakten so geschickt und wohl dosiert in ihrer fiktiven Story verpackt, dass es nie langatmig wird. Sachbücher sind oft trockene Wissensvermittlung, aber hier macht Lernen Spaß.
Hasi: Das stimmt. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass es die Österreicher selber waren, die "ihre Juden" noch vor den Nazis aus ihren Ämter enthoben haben oder sie aus ihren Häusern warfen. Am Ende musste die SS einschreiten, damit die Juden nicht sofort vertrieben oder ermordet worden - noch bevor Österreich Deutschland überhaupt angeschlossen war.
Übrigens, wir rätseln was die Nachricht „O5“ bedeuten könnte. Das stand auf einem Zettel einer geheimen Nachricht. Habt Ihr dazu eine Idee?
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