Erscheinungsdatum: 18.02.2025
Herausgeber: hanserblau
Buchlänge: 416 Seiten
ISBN: 9783446281097
Genre: Roman
Ein Vater verlässt seine Frau und seine kleine Tochter, um mit einer neuen Familie sein Glück zu finden. Daraufhin beschließt die kleine Michelle Morris, die Mickey genannt wird, nie wieder an ihren Vater zu denken. Das gelingt ihr auch vortrefflich. Jahre vergehen und Mickey wird erwachsen. Wie schon der Vater, ist auch die junge Frau dem Alkohol zugetan. Was ist denn ab und an gegen einen Drink einzuwenden? Ausserdem ist Mickey chronisch pleite.
Als ihr Vater stirbt, soll die junge Frau fünfeinhalb Millionen Dollar erben. Eine Bedingung ist allerdings an das Erbe geknüpft. Mickey muss sieben Therapiesitzungen absolvieren. Also schlägt sie bei der Psychologin Charlotte Kowalski, genannt Arlo, auf. Sie ahnt nicht, dass sie ihrer Halbschwester gegenüber sitzt. Zunächst wissen die beiden Frauen nicht, wer die andere wirklich ist. Was passiert, wenn Mickey und Arlo erkennen, dass sie Halbgeschwister sind? Wird Arlo versuchen, Mickey das Millionenerbe streitig zu machen oder wird Mickey alle Therapiestunden bewältigen?
Das Buchcover im Retrolook fällt ins Auge und lädt zum Lesen ein.
Schnell finde ich in die Geschichte hinein, die wechselseitig aus Mickey‘s und Arlo‘s Sicht erzählt wird. Zwischen den Zeilen schwingt bei Mickey hier und da ein amüsanter Unterton mit. Doch der Schein trügt. Sie schleppt ein schweres Trauma mit sich umher, ist alkoholabhängig und auch beruflich geht es abwärts. Die Aussicht auf das Millionenerbe macht die Situation für die junge Frau nicht besser.
Arlo ist ganz anders. Sie arbeitet professionell und distanziert. Ihrer Charakterdarstellung fehlte aus meiner Sicht etwas die Tiefe.
Im Laufe der Handlung lernen sich die beiden Halbschwestern besser kennen und versuchen die Empfindungen der anderen zu verstehen und respektieren. Es ist interessant, wie unterschiedlich die beiden ihren Vater erlebt haben. Während Mickey’s vorwiegend negative Erinnerungen an ihn hat, war er zeitlebens für Arlo ein Held.
Die Grundidee des Romans gefällt mir, ebenso wie die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkoholismus. Ich denke, es fällt vielen Betroffenen schwer, sich einzugestehen, dass sie alkoholabhängig sind. Das arbeitet die Autorin sehr gut heraus.
Trotz kleiner Längen zwischendurch, gibt es von mir eine Leseempfehlung für „Mickey und Arlo“.
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